Vakuumgaren - die Technik
Beim Vakuumgaren werden die frischen Zutaten roh,
kurz blanchiert oder angebraten vakuumiert und
anschließend bei der richtigen Umgebungs- und
Kerntemperatur im Wasserbad oder Dampf gegart. An-
schließend werden die Gerichte gleich verwendet oder
abgekühlt und erst bei Bedarf wieder erwärmt.
Was bringt Sous-vide kochen?
Neue Geschmackswelten tun sich auf.
•
Der Eigengeschmack des Produktes kommt viel stärker zur
Geltung, die Gewürze werden intensiver aufgenommen.
•
Durch die luftdichte Verpackung können Fremdgerüche das
Produkt nicht verfälschen, und zusätzlich kann sich das Aroma
nicht verflüchtigen.
•
Durch den Einsatz von Niedertemperatur wird die schonende
Zubereitung noch besser umsetzbar, als bei traditioneller
Zubereitung.
•
Die Fettzugabe kann größtenteils reduziert werden.
•
Fleisch wird zart und mürbe, bleibt saftiger.
•
Obst und Gemüse behält einen Grossteil der Vitamine.
Besonders wichtig ist gerade beim Vakuumgaren, dass immer frische,
einwandfreie Rohstoffe Verwendung finden.
ARBEITSERSPARNIS
Die eigentliche Vorbereitung der Rohprodukte wie reinigen,
schneiden, würzen, ausgarnieren, anbraten usw. erfolgt wie in der
traditionellen Küche.
Durch die längere Haltbarkeit hat man beim Vakuumgaren jedoch
mehr denn je die Möglichkeit die Pro-duktion auf Leerlauf - bzw.
"ruhige" Zeiten zu verlegen. Zusätzlich benötigt man während der
traditionellen Stresszeiten weniger Mitarbeiter oder hat einfach mehr
Zeit sich auf Anrichten und die Endfertigung zu konzentrieren.
Die Qualität für den Gast leidet nicht mehr unter stärkerem
Geschäftsaufkommen.
Größere Mengen lassen sich über einen längeren Zeitraum verteilt
produzieren (z.B. tourniertes Gemüse für eine 1000 Personen Gala
auf zwei Wochen aufgeteilt), oder es besteht die Möglichkeit
spezielle Diätgerichte oder ähnliches vorzubereiten.
Gerade in einer Zeit, wo wirklich qualifiziertes Fachpersonal immer
weniger wird, und mit mehr Hilfskräften gearbeitet werden muss, ein
nicht zu übersehender Faktor.
Selbstverständlich ist es auch möglich, vakuumgegarte Produkte
tiefzukühlen.
HYGIENE
Die strikte Einhaltung der hygienischen Voraussetzungen bei der
Verarbeitung der Rohmaterialien ist der Schlüssel zum Erfolg.
Nach jedem Arbeitsgang den Arbeitsplatz, die Geräte und
möglichst auch die Kleidung auf das Peinlichste säubern!
Nach dem Verpacken der Gerichte ist eine nachträgliche
Kontamination mit jeglicher Art von Keimen ausgeschlossen.
Das Abdecken, Umleeren oder Ähnliches im Kühlraum fällt weg,
es entsteht ein ordentlicher Gesamteindruck bei der Lagerung.
Durch das Erhitzen nach dem Verpacken entsteht eine
Pasteurisation, die zusätzlich eine längere Haltbarkeit
gewährleistet.
Es ist jedoch unbedingt darauf zu achten, dass die Beutel nicht
verletzt werden und Gartemperatur und -Dauer eingehalten
werden.
CONTROLLING
Durch die Möglichkeit mit Einzelportionen zu arbeiten wird die Kontrolle
des Warenverbrauchs um ein Vielfaches vereinfacht.
So lässt sich durch Abzählen der Portionen und späteren Vergleich mit
der Verkaufsstatistik der Soll-Ist Vergleich des Wareneinsatzes viel
leichter erfassen als bei Arbeit aus dem Topf.
Und als weiterer Punkt in Ihrem HACCP System lassen sich die
tatsächlich produzierten Gerichte und die Einhaltung der gesetzlich
vorgeschriebenen Erhitzungs- und Abkühlungszeiten leichter
aufzuzeichnen.
Da man bei dieser Arbeitsweise die Produktion sehr leicht auf ruhige
Zeiten verlegen kann, ist das Arbeiten nach genauen Rezepturen
besser möglich. So erreicht man eine gleichbleibende Qualität, gleiche
Portionsgrößen und vor allem gleichbleibenden Geschmack.
Und das werden Ihnen Ihre Gäste danken.
KOSTENERSPARNIS
Für jeden wirtschaftlich denkenden Küchenleiter oder
Unternehmer der wahrscheinlich wichtigste Punkt.
Der Bratverlust, beispielsweise bei einem Roastbeef, beträgt
traditionell gefertigt ca. 25 - 30%.
Beim Vakuumgaren rechnen wir hingegen mit 5 - 10% Garverlust.
Und selbst der ist nicht verbraten, sondern bleibt in Form von
konzentriertem Fleischsaft im Vakuumbeutel.
Durch die schonende Zubereitung im NT-Garen kann man ohne
weiteres Fleischstücke, die normalerweise nur zum Kochen oder
Dünsten verwendet werden, als rosa gebratenes Bratenstück
verwenden, was Einkaufskosten spart.
Zusätzlich reduzieren sich dabei die benötigten Gewürzmengen,
der Eigengeschmack der einzelnen Komponenten kommt viel
stärker zur Geltung.
© mkr 2014
Vakuumgaren - erforderliche Geräte
1. Vakuumgerät:
das wichtigste beim Vakuumgaren.
Grundsätzlich
ist
jedes
Gerät
geeignet.
Wichtig
ist
lediglich,
dass
wirklich
festes
Vakuum
erzeugt
werden
kann
(wenn
Luft
in
den
Beuteln
bleibt,
würden
diese
beim Kochen immer hochschwimmen).
Es
gibt
Geräte
die
auch
eine
Rückbegasungseinrichtung
haben.
Diese
ist
sehr
hilfreich
für
die
tägliche
Arbeit
(um
weiche
Produkte
zu
verpacken),
für
diese
Technik
jedoch
nicht
erforderlich.
Bei
Kammergeräten
wird
der
befüllte
Beutel
in
eine
Kammer
eingelegt.
In
der
ganzen
Kammer
wird
ein
Vakuum
angelegt,
das
Vakuum
im
Beutel
entsteht
erst
durch
den
Druckunterschied.
Kammergeräte
haben
den
Vorteil,
dass
sich
auch
Produkte
mit
Flüssigkeiten vakuumieren lassen.
Bei
Balkengeräten
(”Haushaltsvakuumierer”)
wird
die
Luft
aus
dem
Beutel
gesaugt.
Dazu
müssen
die
Produkte
gut
gekühlt
und
trocken
sein
(alternativ
auch
angefroren),
dann
funktioniert
es
auch
damit.
Flüssigkeit,
die
angesaugt
wird
kann
die
Siegelnaht
beeinträchtigen.
2. Vakuumbeutel:
hier
gibt
es
verschiedene
Qualitäten
für
unterschiedliche Anwendungen:
•
Kochfeste
Beutel:
bleiben
stabil
bei
Temperaturen
bis
120° C, ideal für die Arbeit im Kombidämpfer
•
Schrumpfbeutel:
passt
sich
nach
dem
Erhitzen
der
Form genauer an, ideal für Rouladen o.ä.
•
Gefrierbeutel:
festere
Beutel,
die
im
gefrorenem
Zustand
nicht
brechen;
zum
Tiefkühlen
besonders
gut
geeignet
•
Universalbeutel: fast immer einsetzbar
•
Bei
Balkengeräten
sind
Strukturbeutel
erforderlich
(haben
eine
glatte
und
eine
rauhe
Folie,
damit
die
Luft abgesaugt werden kann
3. Schockkühler:
ein
Gerät
mit
sehr
hoher
Kühlleistung,
dass
das
schnelle Abkühlen der gegarten Gerichte ermöglicht
Eiswasser:
als
Ersatz
für
den
Schockkühler,
einfach
die fertigen Kochbeutel in Eiswasser einlegen
Für
das
Erreichen
einer
Haltbarkeit
von
bis
zu
3
Wochen
ist
das
rasche
Abkühlen
auf
<4°C
sehr
wichtig.
Besonders
der
Temperaturbereich
von
+40°bis
+15°
muss
schnell
durchschritten
werden
um
Keimwachstum zu verhindern.
4. Thermometer:
am
Besten
ein
Einstichthermometer
mit
abnehmbaren
Fühlern,
ideal
mit
sehr
dünnen
Nadeln
(<0,5mm)
z.B.
bei Testo
5. Schaumgummidichtung (Moosgummi):
selbstklebend
(wie
man
sie
von
Fensterdichtungen
kennt).
Auf
den
Vakuumbeutel
geklebt,
ermöglicht
sie
das
Einstechen
des
Temperaturfühlers
in
das
Gargut
zum
Messen
der
Kerntemperatur.
Anschließend
wird
vakuumiert,
durch
die
Dichtung
schadet
der
Einstich
dem
Beutel
nicht.
Nach
dem
Garen
kann
der
Fühler
entnommen werden, das Vakuum bleibt erhalten.
6. Gargeräte:
Hier
kommt
es
auf
eine
möglichst
exakte
Temperatursteuerung
an,
insbesondere
wenn
die
Kerntemperatur
das
Fleischstück
rosa
halten
soll.
4°C
Unterschied und das Stück ist durch.
•
Bain-marie:
gibt
es
mit
sehr
genauen
Thermostaten
zum
Garen
auf
die
exakte
Kerntemperatur
(aus
dem
Laborbedarf), Schwankung ca. 0,5°C
•
Sous-vide
Kocher:
Heizschlangen
mit
Umwälzung
und
exakten
Thermostaten,
die
in
Kochtöpfe
eingehängt
werden
(z.B.
Sansair)
Sind
nicht
ganz
billig, funktionieren aber hervorragend
•
Kombi-Dämpfer
oder
Kochtopf:
funktioniert
bei
allen
Gemüsen,
Reis
und
Gerichten
die
gut
durch
sein
dürfen
(Ragouts,
gedünstete
Braten,...).
Beim
Kombidämpfer
liegt
die
Schwankung
bei
ca.
3°C,
beim Topf muss jeder selbst aufpassen.
•
einfachere
Kochgeräte
haben
keine
Umwälzpumpe
und
sind
daher
etwas
ungenauer,
geht
aber
für
die
meisten Anwendungen ebenfalls